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Meine Mailbox quillt über, mit vulgärsten Beschimpfungen
TAGEBUCHEINTRAG, ANNA V. // 23.04.2018 / 18:13 UHR

Am Ende ging der Horror los.
Thomas war meine große Liebe und wurde zum größten Albtraum. Wir waren fünf Jahre lang verheiratet. Seit meiner Trennung vor fast einem Jahr stellt er mir ununterbrochen nach, bis heute. In der ersten Zeit hat er mich über 130 Mal pro Tag angerufen. Auch auf der Arbeit, in der Praxis. Ich weiß das so genau, weil ich Tagebuch führe. Am Telefon oder Handy sagte er abscheulich obszöne Dinge zu mir und flehte mich an, wieder zurück zu ihm zu kommen. Dann wiederrum erschlägt er mich verbal mit seiner Wut.
Das ist längst nicht alles. Thomas bestellte Sexspielzeug im Internet, das er natürlich in die Praxis liefern ließ. Und buchte online gemeinsame Urlaubsreisen auf meinen Namen. Als ich ihn deswegen zur Rede stellte, eskalierte es. Er bekam einen Wutanfall und schlug wild auf mich ein. Ich dachte immer, ihn zu kennen. Wie sehr ich mich doch geirrt habe.
Sie hat meine Autoreifen zerstochen.
SCHON WIEDER. Eine Katastrophe für mich als Vertriebler.
TAGEBUCHEINTRAG, PETER Z. // 11.12.2017 / 7:15 UHR

Eine zerstörerische Affäre.
Für mich war es nur eine kurze Affäre. Ich lernte Tanja auf einer Vertriebskonferenz kennen. Wir trafen uns hin und wieder, wenn ich in ihrer Stadt war. Als Tanja mehr wollte, habe ich Schluss gemacht. Für sie brach eine Welt zusammen. Vor der Firmenzentrale lauerte sie mir auf und bedrängte mich: „Ich sei der Mann ihres Lebens gewesen, wir sind für einander bestimmt“. Das ging über Wochen so, auch übers Handy.
Dann stand sie eines Abends plötzlich vor meiner Wohnung. Keine Ahnung, wie sie meine Adresse herausbekommen hat. Ich ignorierte sie. Fatalerweise. Ihre Wut ließ sie an meinem Auto aus. Fiese Kratzer auf der Motorhaube und zerstochene Vorderreifen. Tage später waren auch bei dem Ersatzwagen die Reifen aufgeschlitzt. Polizei und Anzeige erstatten halfen bisher wenig. Momentan habe ich das vierte Auto. Meine Arbeit als Vertriebler leidet extrem unter diesem Stalking.
Wieder wartet er draußen vor dem Büro auf mich!
Das elfte Mal in dieser Woche.
TAGEBUCHEINTRAG, Katharina P. // 05.07.2018 / 20:33 Uhr

Ich will die Kontrolle zurück.
Nirgends fühle ich mich sicher vor ihm. Weder zuhause noch auf der Arbeit. Ich leide unter Angstattacken, habe Albträume und traue mich kaum auf die Straße. Das geht jetzt bereits seit fünf Monaten so. Am schlimmsten ist es, wenn er mich verfolgt, mir früh auf dem Weg zur Arbeit nachläuft und selbst beim Bäcker plötzlich hinter mir steht. Ich gehe deshalb nicht mehr einkaufen, lasse alles liefern. Lars und ich waren mal ein Paar, es hielt nicht länger als ein knappes Jahr. Er war krankhaft eifersüchtig.
Permanent hat er mich beobachtet und kontrolliert, sogar die paar Meter bis zum Briefkasten. Irgendwie habe ich die Trennung von ihm geschafft. Aber losgeworden bin ich ihn nicht. Im Gegenteil. Auch die Polizei musste schon mehrmals kommen. Derzeit mache ich eine Therapie gegen meine Angst und habe mir professionelle Hilfe geholt. Denn ich will mein Leben zurück.